Mit diesen Lerntechniken mehr behalten

Mit diesen Lerntechniken mehr behalten

Der Mensch lernt sein Leben lang. Jeden Tag. Heute mehr denn je: Der rasante Fortschritt bringt ständig neues Wissen.

Nicht nur Schüler, Auszubildende und Studenten haben viel Stoff auswendig zu lernen – auch wer schon länger im Leben steht, muss sich stetig weiterbilden. Gezielte Lerntechniken helfen dabei, alle wichtigen Informationen sicher im Gedächtnis zu behalten.

 

Lerntechniken verbessern gezielt die Aufnahmefähigkeit im Gehirn

Lernen ist viel mehr als das bloße Aufnehmen und Speichern von Informationen. Um die mentalen Anforderungen des modernen Alltags zu bewältigen, müssen wir auch Zusammenhänge erkennen und daraus die richtigen Schlussfolgerungen ziehen. Wenn das Gehirn lernt, bilden die Nervenzellen neue Kontakte: Sie reden gewissermaßen miteinander. Und je öfter sie das tun, je öfter wir Gelerntes wiederholen und anwenden, desto besser werden neue Informationen aus dem Kurzzeitgedächtnis ins Langzeitgedächtnis übertragen. Und desto länger bleiben sie in Erinnerung.

Eine ganze Reihe von Lerntechniken hilft dabei, sich wichtigen Lernstoff wie etwa Vokabeln, Fakten oder Definitionen einzuprägen. Jede Lerntechnik hat das Ziel, die Aufnahmefähigkeit und Informationsverarbeitung im Gehirn zu unterstützen.

Elemente einer erfolgreichen Lerntechnik

Zuerst auf das Thema einstellen

Anfangs verschaffen wir uns am besten einen Überblick, was auf uns zukommt. Das kann zum Beispiel mit einem Buch, einem Tutorial oder bei einem Vortrag geschehen.

Einen Lernplan erstellen

Egal ob wir uns auf eine Prüfung, einen Vortrag oder eine Tagung vorbereiten: Ein Lernplan bringt Struktur in den Stoff und ermöglicht eine gezielte Vorbereitung.

Wiederholen

Der Lernplan sollte regelmäßige Wiederholungen vorsehen. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass das neue Wissen im Langzeitgedächtnis gespeichert wird.

Multimodales Lernen

Dabei werden möglichst mehrere Sinne einbezogen. So lässt zum Beispiel schon nach etwa 10 Sekunden intensiven Zuhörens die Aufmerksamkeit nach. Wer bei einem Vortrag nicht nur zuhört, sondern mitschreibt und Fragen notiert, behält mehr.

Informationen mit Bildern verbinden

Das Gehirn liebt Bilder – sie prägen sich sehr viel besser ein als abstrakte Fakten. Wenn wir wichtige Daten mit einem Bild verknüpfen, können wir sie uns besser merken. Am besten fügt man mehrere Bilder zu einer Geschichte zusammen.

Konzentration auf das Wesentliche

Beim Lernen konzentrieren wir uns möglichst auf die für uns neuen Fakten. Bekanntes dabei überfliegen, Unwesentliches wird sofort wieder vergessen.

An Vorkenntnisse anknüpfen

Beim Lernen konzentrieren wir uns möglichst auf die für uns neuen Fakten. Bekanntes dabei überfliegen, Unwesentliches wird sofort wieder vergessen.

Ähnliches nicht gleichzeitig lernen

Wer sich beim Auswendiglernen kurz hintereinander viel Ähnliches einprägen soll, kann sich weniger merken. Denn die Inhalte überlagern sich teilweise. So fällt es schwerer, diese bei der Informationsverarbeitung zu unterscheiden.

Superieren

Superierung bedeutet, isolierte Inhalte bekannten Oberbegriffen zuzuordnen. Die Einordnung in vertraute Rubriken reduziert die Lernzeit. Ein Beispiel: sich die Worte Kiefer, Nelke, Rose, Buche, Linde, Tulpe einzuprägen geht viel leichter, wenn sie den Kategorien Bäume und Blumen zugeordnet werden.

Überlastung vermeiden

Nach spätestens 90 Minuten intensiver Lernzeit sind die Energiereserven erschöpft. Länger zu pauken bringt wenig. Das Gehirn braucht immer wieder Pausen, um das Gelernte zu verinnerlichen.

Spezielle Lernmethoden unterstützen das Gedächtnis

Welche Lernmethode ist die beste? Das lässt sich so generell nicht sagen. Jeder Mensch muss selbst herausfinden, mit welchem System er sich den Lernstoff besonders gut merken kann. Grundsätzlich haben sich die folgenden Lernmethoden bewährt:

 

Das Zahlen-Bilder-System

Beim Zahlen-Bilder-System wird jeder Ziffer gedanklich ein passendes Bild zugeordnet. Der Null beispielsweise ein Autoreifen, der Eins eine Kerze, der Zwei ein Schwan und so weiter. So kann man sich etwa PIN-Nummern leicht merken, indem zu jeder Nummer eine kleine Geschichte erdacht wird. Tipp: Je absurder die Geschichte, umso besser erinnert man sich daran.

 

Die Loci-Methode

Insbesondere die Abfolge schwieriger Sachverhalte kann man sich mit der Loci-Methode merken. Dabei stellt man sich den Weg durch einen vertrauten Raum vor, etwa das eigene Wohnzimmer. An markanten Punkten legt man dabei die Informationen ab, die man sich merken will. Wer sich zum Beispiel Opern von Richard Wagner einprägen möchte, könnte sich folgendes vorstellen:

Dass sich die Zimmertür nur schwer öffnen lässt, weil sie aus Gold besteht (Das Rheingold). Auf dem Sofa neben der Tür sitzt eine Kriegerin mit Schild und Speer (Die Walküre). Die Stehlampe in der Ecke wird von einem Helden in Stücke zerschlagen (Siegfried). Im Fenster leuchtet das Abendrot (Götterdämmerung). Auf der Fensterbank halten sich ein Held und eine Königin fest umschlungen (Tristan und Isolde). Um die gespeicherten Informationen wieder abzurufen, geht man dann im Kopf durch den Raum. Alternativ kann man in Gedanken auch durch eine bekannte Stadt spazieren.

 

Die Mnemotechnik

Mnemotechnik bedeutet übersetzt „Gedächtniskunst“. Sie nutzt verschiedene Merkhilfen wie zum Beispiel Eselsbrücken. Solche originellen Merksätze oder Reime unterstützen das Gedächtnis. Eine bekannte Eselsbrücke lautet zum Beispiel: „Wer nämlich mit h schreibt, ist dämlich.“ Neben solchen kleinen Merkhilfen zählen aber auch komplexe Systeme zur Mmenotechnik, mit denen Anwender sich den Inhalt ganzer Bücher merken können.

 

Das dynamische Lesen

Bei dieser Methode liest man deutlich schneller als üblich, die Augen wandern diagonal über die Seiten. Geübte erfassen so rasch die wesentlichen Inhalte und behalten diese besser. Erwachsene können ihre Lesegeschwindigkeit durch zwei Wochen Training auf bis zu 500 Wörter pro Minute steigern.

 

Die SQ3R-Methode

Diese Methode fördert das effektive Lesen. Die Abkürzung SQ3R bezeichnet die Reihenfolge, in der Leser die Inhalte von Texten aufnehmen sollten: S steht für Survey (einen Überblick über den ganzen Inhalt gewinnen), Q für Question (mögliche Fragen formulieren), und 3R bedeutet Read, Recite und Review (Lesen, Wiedergeben, Zusammenfassen).

 

Das Mind Mapping

Mind Mapping ist eine Technik zur Visualisierung, die bei komplexen Sachverhalten einen schnellen Überblick ermöglicht. Herkömmliche Listen oder Diagramme aktivieren nur die linke Gehirnhälfte. Das Gedächtnis arbeitet jedoch zuverlässiger, wenn auch die rechte Gehirnhälfte beteiligt ist – hier wohnt das bildliche Vorstellungsvermögen. Mit einer Mind Map werden beide Gehirnhälften angesprochen. Das wirkt wie ein Turbo fürs Gedächtnis.

 

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